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Head With Wings: From Worry To Shame (Review)
Artist: | Head With Wings |
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Album: | From Worry To Shame |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive-/Alternative-Rock |
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Label: | Eigenpressung/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 49:05 | |
Erschienen: | 07.12.2018 | |
Website: | [Link] |
Progressive Rock ohne Keyboards? Existiert gelegentlich, so auch bei HEAD WITH WINGS, der Band um die Gitarristen Joshua Corum und Brandon Cousino. Corum agiert zudem als Leadsänger. Ergänzt wird das Konvolut im engeren Kreis um Mike Short, ebenfalls an der Gitarre, und den Drummer Andrew Testa. Als Gäste finden sich der Bassist Joe Elliott sowie mit Frank Sacramone (eigentlich Keyboarder bei EARTHSIDE) und Jamie van Dyck (ebenfalls EARTHSIDE) zwei weitere Saitenartisten ein.
Wobei die Umschreibung Progressive Rock für „From Worry To Shame“ zu kurz greift, die Musik reicht weit in den alternativen Sektor mit Grunge-Bezügen hinein. Dafür sorgt bereits der leicht an Eddie Vedder erinnernde Gesang Joshua Corums. HEAD WITH WINGS beherrschen das Spiel mit leisen und lauten Tönen, können verschnörkelt musizieren, ohne sich im Nirvana zu verhaspeln, und mit Wucht drauflos schmettern. Bestes Beispiel ist der Titeltrack, gleichzeitig ein Höhepunkt des Albums. Nach sanftem, einschmeichelndem Beginne steigert sich der Song in hymnische Höhen, zeigt zwischendurch klare, verschärfte Kante, um am Ende sachte auszuklingen.
Das verliert nie die Balance, ist weder verschwurbelt, noch grobschlächtig und verirrt sich auch nicht in einem Labyrinth aus Breaks. Das siebenminütige Finale „Treading Lightly“ bewegt sich auf ähnlichem Niveau und überzeugt gerade in seiner Verbindung aus fast schon folkloristischen, zarten Sequenzen und üppiger Härte.
Ultrabrutal geht es nicht zur Sache, es wird beizeiten abgebremst, um eher in intimer Gelassenheit herum zu flanieren. Beherrschen HEAD WITH WINGS ausgesprochen gut, da das langsame Spiel nicht zum introspektiven Bauchpinseln ausartet. Da ist schon die prägnante Rhythmussektion vor. Nicht alle Songs besitzen die bestechende Melodieführung und den virtuosen Spannungsaufbau des Titel- und Finalstücks, manches klingt etwas altbacken, spröde und gleichförmig. Doch gibt es auch in schwächeren Momenten immer wieder eindrückliche Passagen, die die Aufmerksamkeit des Hörers zurückerobern.
FAZIT: HEAD WITH WINGS legen mit „From Worry To Shame“ ein gelungenes Langspiel-Debüt hin, das mit feinem, vielfältigen Gitarrenspiel und klarem Klang brilliert. Die düstere Story um eine Lehrerin, deren Tochter bei einem Amoklauf in ihrer Schule stirbt (mit Bezügen zum realen Sandy Hook Elementary School-Blutbad) wird mit ansprechender Ernsthaftigkeit verarbeitet, ohne abgeschmackt mit Emotionen Schindluder zu treiben. Vor allem die kleinen, hingebungsvollen akustischen Einlagen sorgen für ein tröstliches Funkeln in der Dunkelheit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Goodbye Sky
- Somewhere, Something Gives
- In Memoriam
- Misanthropy
- From Worry To Shame
- Beyond The Wall
- Stepping Stone
- In Dark Motel Rooms
- Treading Lightly
- Bass - Joe Elliott
- Gesang - Joshua Corum, Ben Shanbrom, Joe Elliott
- Gitarre - Brandon Cousino, Joshua Corum, Frank Sacramone, Jamie Van Dyck
- Schlagzeug - Andrew Testa
- From Worry To Shame (2018) - 10/15 Punkten
- Without Intervention (2023) - 10/15 Punkten
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